Mülltrennung in Dänemark, Norwegen & Co.: Einheitliche Symbole in den nordischen Ländern im Einsatz
In den nordischen Ländern hat sich in den letzten Jahren einiges in der Mülltrennung getan: Seit 2017 werden in Dänemark einheitliche Symbole eingesetzt, um die Mülltrennung für Verbraucher:innen und Unternehmen zu vereinfachen. Die Nutzung der Piktogramme ist dabei freiwillig. Norwegen, Schweden, Finnland und Island sind nachgezogen und haben das sogenannte “Nordic Pictograms”-System zur Mülltrennung ebenfalls eingeführt. Die Symbole sind dabei nicht nur auf Verpackungen, sondern auch an Recyclingstationen und im öffentlichen Raum zu finden. Die klare Kennzeichnung erleichtert die korrekte Abfallentsorgung und sorgt für eine höhere Wiederverwendung von Wertstoffen.
Für Unternehmen, die Verpackungen in diese Märkte exportieren, bringt das einheitliche Abfallsystem viele Vorteile: Es schafft Orientierung, stärkt das Vertrauen der Konsument:innen und leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Was es dabei zu beachten gibt, verraten wir euch in diesem Beitrag.
Warum ein einheitliches Symbolsystem?
Mit einem gemeinsamen Abfallsymbolsystem soll die Abfalltrennung klarer und konsistenter gestaltet werden, um die Bevölkerung und Unternehmen beim Recycling zu unterstützen und Umweltziele zu fördern. Die einheitlichen und flexiblen Symbole erleichtern dabei nicht nur das richtige Sortieren von Abfällen, sondern schaffen auch ein vertrautes System, das in allen nordischen Ländern gleich funktioniert.
Das Besondere an dem System? Es werden nicht nur Verpackungen gekennzeichnet, sondern auch Abfallbehälter und Recyclingstationen, um eine direkte visuelle Verbindung zwischen Abfall und richtigem Behälter herzustellen und die Trennung so einfach wie möglich zu gestalten. Verbraucher:innen können sich unabhängig vom Land orientieren und den Abfall präziser trennen.
Weiter ist es so auch für euch als Hersteller:innen leichter, die Piktogramme direkt für den ganzen nordischen Markt zu nutzen und euren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Das System der nordischen Abfallsymbole
Das nordische Abfallsymbolsystem umfasst derzeit 91 standardisierte Piktogramme, die verschiedene Abfallarten und -kategorien abdecken – von Altglas und Kunststoff bis hin zu Elektrogeräten und Gartenabfällen. Die Symbole werden in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt: in Haushalten, Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und an Recyclinghöfen. Diese einheitliche Kennzeichnung sorgt für Klarheit und unterstützt die Mülltrennung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Das System basiert auf Einheitlichkeit, Flexibilität und Zugänglichkeit. Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen können die Symbole kostenfrei verwenden und müssen nur die Kosten für die Umsetzung (beispielsweise den Aufdruck auf Verpackungen) tragen. Entwickelt wurde das System in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren aus der Recycling- und Abfallwirtschaft. Das System soll weit verbreitet und leicht umsetzbar sein, damit die Trennung an allen Orten – ob im Supermarkt, am Arbeitsplatz oder zu Hause – einheitlich gestaltet wird.
Kurzer Einblick in das System
Bei der Kennzeichnung wird zwischen der haushaltsnahen Sammlung und der Sammlung für Recyclinghöfe unterschieden.
Die haushaltsnahe Sammlung besteht dabei aus zehn Fraktionskategorien (Gartenabfall, Lebensmittelabfälle, Altglas, Altpapier, Karton, Elektrogeräte, Sondermüll und Schadstoffe, Kunststoff, Altmetall und Restmüll). Jede dieser Fraktionen hat eine eigene Farbe. Zusätzlich gibt es für diese Fraktionen 18 Symbole, die aus der Farbe der Fraktion, einem Piktogramm und der Fraktionsbezeichnung bestehen.
Für Recyclinghöfe bestehen 12 Fraktionskategorien (die sich teilweise mit denen für die haushaltsnahe Sammlung überschneiden) und 83 Symbole.
Hier könnt ihr auf die Piktogramme zugreifen: https://cirkulaer.dk/piktogrammer-til-affaldssortering
Vorteile für Exporteur:innen und Händler:innen
Exportiert ihr Produkte und Verpackungen in nordische Länder, bietet das einheitliche Abfallsymbolsystem klare Vorteile. Die Nutzung der Symbole auf Verpackungen ermöglicht es, den Verbraucher:innen eine klare Orientierung zur Mülltrennung zu geben. Damit könnt ihr dafür Sorge tragen, dass eure Verpackungen einfach und korrekt entsorgt werden und den Abfallrichtlinien entsprechen.
Zusätzlich trägt die Verwendung der Symbole zur Nachhaltigkeitspositionierung von Unternehmen bei. Verbraucher:innen sehen, dass sich Marken aktiv an der Kreislaufwirtschaft beteiligen und Verantwortung übernehmen. Für euch bietet sich zudem die Möglichkeit, auf ein etabliertes System zu setzen, das den Abfallverwertungsprozess reibungslos gestaltet und das Vertrauen in das Produkt stärkt. Insgesamt fördern Exporteur:innen und Händler:innen durch die Nutzung der einheitlichen Symbole nicht nur ihre Marktakzeptanz, sondern auch die Umweltziele der nordischen Länder.
Fazit: Warum ihr die Symbole nutzen solltet
Das gemeinsame Symbolsystem der nordischen Länder bietet Exportunternehmen und Händler:innen eine wertvolle Chance, ihre Verpackungen an die hohen Anforderungen und Erwartungen der Märkte anzupassen. Die einheitlichen Symbole erleichtern Verbraucher:innen die Abfalltrennung und stärken das Image nachhaltiger Marken. Indem ihr die Symbole auf euren Verpackungen nutzt, unterstützt ihr nicht nur den Kreislaufgedanken und fördert die Wiederverwertung wertvoller Ressourcen, sondern zeigt auch, dass euer Unternehmen zukunftsorientiert und umweltbewusst handelt.
Ein nachhaltiges Engagement, das sich auf dem nordischen Markt auszahlt – und langfristig dazu beitragen kann, den Recyclingprozess zu vereinfachen und die Umwelt zu schonen.
EPR-Pflichten in nordischen Ländern
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PPWR Update: Die Entwicklungen im Überblick
Die Europäische Union möchte verstärkt Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Verpackungslösungen umsetzen. Dies zeigt sich im aktuell heiß diskutierten Entwurf der Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR), der bereits im November 2022 vorgestellt wurde. Diese Verordnung enthält verbindliche Vorschriften für Verpackungen und Verpackungsabfälle im europäischen Binnenmarkt und erweitert die bisherigen EU-Richtlinien erheblich. Alle Updates findet ihr in diesem Blogbeitrag.
2025 kommt die Kennzeichnungspflicht in Spanien
Ab dem 1. Januar 2025 gilt in Spanien eine neue Kennzeichnungspflicht für Verpackungen, die durch das königliche Dekret 1055/2022 eingeführt wurde. Unternehmen, die Haushaltsverpackungen in Spanien auf den Markt bringen, müssen dann dafür sorgen, dass ihre Verpackungen korrekt gekennzeichnet sind. Nach dem 01. Januar 2025 dürfen keine Verpackungen mehr ohne eine Kennzeichnung in Spanien auf den Markt gebracht werden. Ziel dieser neuen Regelung ist es, das Recycling in Spanien zu fördern und die Verbraucher:innen durch klare Trennhinweise zu unterstützen.
Erweiterte Herstellerverantwortung für Verpackungen in Dänemark: Alles, was ihr jetzt wissen müsst!
Am 01. Oktober 2025 wird in Dänemark eine neue Ära in der Abfallwirtschaft eingeläutet: die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für Verpackungen kommt. (Ursprünglich war das Inkrafttreten der neuen Regelungen bezüglich der erweiterten Herstellerverantwortung für den 01. Juli 2025 geplant). Das bedeutet konkret: Hersteller:innen werden ab diesem Zeitpunkt in die Pflicht genommen, für das Recycling ihrer Verpackungen Sorge zu tragen. Dänemark setzt die übergeordnet geltende EU-Verpackungsrichtlinie EU Directive 94/62/EC damit als letztes Land der EU um.