EPR UK: Aktuelle Pflichten für Händler:innen rund um die Verpackung


Die erweitere Herstellerverantwortung (englisch: Extended Producer Resposibility, kurz: EPR) nimmt Hersteller:innen, Importeur:innen und Unternehmen nach dem Verursacherprinzip für die Dauer des Lebenszyklus ihrer Produkte und Verpackungen in die Pflicht. Ein Konzept, das in der EU aufgrund der EU-Verpackungsrichtlinie 94/62/EG weitverbreitet ist. Auch im Vereinigten Königreich gibt es EPR-Regelungen, auch wenn sie seit dem Brexit nicht mehr Teil der EU sind. Versendet ihr Waren in die UK, solltet ihr euch daher vorab mit den genauen Regelungen im Land auseinandersetzen, um Sanktionen zu vermeiden und compliant aufgestellt zu sein. Im folgenden Artikel geben wir euch einen Überblick über die aktuellen EPR-Pflichten im Vereinigten Königreich und werfen einen Blick auf kürzliche und anstehende Neuerungen.
Was verbirgt sich hinter der Extended Producer Responsibility for packaging UK (pEPR)?
Seit Januar 2025 gilt die Extended Producer Responsibility for packaging (pEPR) im Vereinigten Königreich. Die Regelung trat im Rahmen der Producer Responsibility Obligations (Packaging and Packaging Waste) Regulations 2024 in Kraft. Eingeführt wurde die pEPR UK, um die finanzielle und operative Verantwortung für Verpackungsabfälle von den Verbraucher:innen und den lokalen Behörden auf die Hersteller:innen zu übertragen, wie wir es in vielen Ländern der EU und Deutschland kennen. Auch das Ziel kommt uns bekannt vor: Anreize für nachhaltige Verpackungspraktiken schaffen und die Recyclingraten erhöhen.
PackUK: Neue EPR UK Regelung kommt mit neuem System
Nicht nur die EPR UK wurde neu gedacht, mit ihr geht eine neue Regierungsbehörde, PackUK, an Start. Sie verwaltet das in der Entstehung begriffene Entsorgungssystem. Der Verantwortungsbereich von PackUK erstreckt sich über die vier Nationen: England, Schottland, Nord Irland und Wales. In Wales wird es PecynUK genannt. Zu den Aufgaben von PackUK gehört es, EPR-Gebühren festzulegen, Zahlungen einzuziehen und die so vorhandenen finanziellen Mittel an die lokalen Behörden zu verteilt, die im Gegenzug die Sammel- und Recyclingdienste übernehmen.
Wann bin ich zur EPR UK verpflichtet?
Anders als beispielsweise in Deutschland oder Österreich, wo jedes Unternehmen, das Verpackungen an private Endkund:innen in Verkehr bringt, zur Lizenzierung und Registrierung der Verpackungen verpflichtet ist, bestehen bezüglich der Erfüllung der erweiterten Herstellerverantwortung in den UK sogenannte Mengen- und Umsatzschwellen. Versendet ihr Waren in das Vereinigte Königreich, seid ihr im Rahmen der EPR UK verpflichtet, eure Verpackungen zu melden, wenn ihr dort eine Niederlassung habt sowie einen Jahresumsatz von über 1 Million Pfund erwirtschaftet und über 25 Tonnen Verpackungsmaterial in Umlauf bringt.
Die UK EPR unterscheidet dabei zusätzlich noch mal zwischen “Small Producers” (SP) und “Large Producers” (LP). Small Producers fallen unter die aufgeführten Mengen- und Umsatzschwellen und sind lediglich zur Einreichung ihrer Verpackungsdaten zu Jahresbeginn verpflichtet.
Zu den Large Producers zählt man, wenn man mehr als 2 Millionen Pfund Jahresumsatz erzielt und über 50 Tonnen Verpackungsmaterial in Umlauf bringt. LPs sind seit 2023 verpflichtet, halbjährlich einen EPR-Bericht zu erstellen und stehen zusätzlich ab 01. Oktober 2025 in der Pflicht, eine EPR-Gebühr zu zahlen. Diese Gebühr ergibt sich individuell aus den Verpackungsarten und Mengen des / der Inverkehrbringer:in.
Registrierungspflicht und EPR-Gebühr in den UK
Sowohl Large Producers als auch Small Producers stehen im Vereinigten Königreich in der Pflicht, Angaben zu Ihren Verpackungsarten und –mengen dem Department for Environment Food & Rural Affairs (Defra) zu melden.
Dazu müsst ihr euch online bei der Aufsichtsbehörde registrieren und dort eure Verpackungsmengen gesammelt einreichen. Bei der Registrierung fällt eine Gebühr an. Im Vereinigten Königreich sind nur als Large Producer deklarierte Händler:innen zur Zahlung von EPR-Gebühren verpflichtet.
Was ist die Defra?
Das Department for Environment, Food and Rural Affairs ist als Ministerium der UK Regierung, für Umwelt, Landwirtschaft, Fischerei und ländliche Entwicklung zuständig. Zu Ihr gehört auch PackUK und alle EPR UK Themen.
Aktuelle Entwicklungen zur EPR UK
Die aktuellen Bereiche der Extended Producer Responsibilities UK umfassen neben Verpackungen auch Elektronikartikel, Batterien und Fahrzeuge. Künftig sollen diese Kategorien um Möbel und Textilien erweitert werden. Auch die aktuell geltenden Recyclingziele sollen für die bereits bestehenden Kategorien angehoben werden, um die Abfallmengen zu reduzieren. Diese Maßnahmen gehen mit Produktanpassungen aufseiten der Unternehmen einher.
Generell scheint die UK sich an ihren Nachbarstaaten der EU zu orientieren und zieht trotz Austritt in Sachen EPR ordentlich mit. Daher lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf aktuelle EPR Packaging UK Updates, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Welche anderen Regelungen für andere Länder innerhalb der EU gelten, könnt ihr hier nachlesen.
Ausblick: Kennzeichnungspflicht in den UK
Neben den ganz grundlegenden UK EPR Änderungen soll ab dem 31. März 2026 die Kennzeichnungspflicht für Primär- und Versandverpackungen eingeführt werden. Diese Pflicht soll ohne Schwelle für alle Hersteller:innen gelten und Verbraucher:innen über die richtige Entsorgung der Verpackungen aufklären. Zur Einführung der Kennzeichnungspflicht sollen Kunststofffolien zunächst ausgeschlossen sein. Ab dem 31. März 2027 soll die Pflicht für alle Verpackungsarten gelten, egal ob Kunststofffolie oder Karton.

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