Compliance in Irland: So erfüllt ihr eure EPR-Verpflichtungen

Flagge Irland

Irland nutzt das Modell der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) zur Bewältigung verschiedener Abfallströme und hat dafür sechs Programme im Sinne der EPR eingeführt. Diese Programme beruhen auf dem Prinzip, dass die Hersteller:innen die Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte übernehmen und für deren Recycling aufkommen. Das bedeutet, dass die Hersteller:innen die Kosten für die Sammlung und umweltgerechte Entsorgung ihrer Produkte übernehmen. Für jedes der sechs Programme gibt es spezifische Zielvorgaben. Die Initiativen für Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE), Batterien und Akkumulatoren, Altfahrzeuge (ELV) und Verpackungen richten sich nach den EU-Richtlinien und verfolgen die Erfüllung der EU-Ziele. Weitere Programme für Reifen und landwirtschaftliche Kunststoffe basieren auf nationalen Vorschriften und haben hingegen nationale Zielvorgaben. 

Unternehmen, die in Irland tätig sind oder planen, auf den irischen Markt zu expandieren, stehen in der Pflicht, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Abfallbewirtschaftung in Irland zu leisten. Im Folgenden geben wir einen Überblick über eure EPR-Pflichten im Verpackungsbereich und zur Umsetzung der Verpflichtungen.

EPR-Grundlagen in Irland

Die Grundlage für die irische Abfallplanung und -wirtschaft bildet der „Waste Action Plan for a Circular Economy“. Laut diesem tragen Hersteller:innen die finanzielle Verantwortung für die Sammlung und umweltgerechte Entsorgung ihrer Produkte am Ende ihres Lebenszyklus. Weiter sind in dem Plan Recycling- und Vermeidungsziele für die verschiedenen Abfallströme festgelegt. 

EPR-Mengenschwelle und Umsatzgrenze bei Verpackungen

Unternehmen unterliegen in Irland den EPR-Verpflichtungen für Verpackungen, wenn sie folgende Kriterien erfüllen: 

  • Sie bringen jährlich mehr als 10.000 kg Verpackungen auf den irischen Markt.
  • Ihr Jahresumsatz beträgt mindestens 1.000.000 Euro. 

Habt ihr eine Niederlassung und eine lokale Umsatzsteuernummer in Irland, zählt ihr als meldepflichtige Importeur:innen. Ohne diese Voraussetzungen besteht keine Verpflichtung zur Lizenzierung eurer in Umlauf gebrachten Verpackungen. Eine freiwillige Lizenzierung ist aber trotzdem möglich. Um die Einhaltung und Umsetzung der Verpackungspflichten kümmert sich das irische System Repak.

Registrierung und Mengenmeldung von Verpackungen

Die Registrierung und Mengenmeldung eurer Verpackungen erfolgten in Irland über das System Repak. Dieses bietet zwei Mitgliedschaftsarten an: 

  • Reguläre Mitgliedschaft (Regular Membership): Für große Unternehmen wie Hersteller:innen, Importeur:innen, Markeninhaber:innen und große Einzelhändler:innen. Mitglieder zahlen hier eine jährliche Gebühr, die sich nach der Menge der von ihnen in Verkehr gebrachten Verpackungen richtet.
  • Vereinfachte Mitgliedschaft (Scheduled Membership): Für kleine bis mittlere Unternehmen wie Einzelhändler:innen, Hotels, Apotheken, Pubs, Hotels und Restaurants. Diese Mitglieder zahlen einen festen Jahresbeitrag zur Finanzierung des Recyclings in Irland.
    Schon Pflichten in der EU gecheckt?

    Weitere EPR-Bereiche und Pflichten in Irland

    Batterien und Elektrogeräte

    Neben Verpackungen gelten EPR-Verpflichtungen in Irland unter anderem auch für Batterien und Elektrogeräte. Unternehmen, die solche Produkte vertreiben, müssen sicherstellen, dass sie auch hier die Sammlung und umweltgerechte Entsorgung finanzieren. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.

    EPR-Pflichten für Reifen

    Ab dem 1. Januar 2025 wird das EPR-System auf alle Reifenkategorien ausgeweitet, die in der irländischen Reifenverordnung aufgeführt sind. Diese soll eine nachhaltige Lösung für die Entsorgung von Altreifen gewährleisten. Aktuell sind darin Reifen von Personenkraftwagen, Geländewagen, Lieferwagen und Motorrädern erfasst. Hinzu kommen nun auch Bus-, Lkw-, Landwirtschafts-, Bau- und Industriereifen. Alle Reifenhersteller:innen und -händler:innen sind gesetzlich dazu verpflichtet, sich am System Circol ELT zu beteiligen.

    Kunststoffe in der Landwirtschaft

    Mit der Einführung von Vorschriften für Kunststoffe in der Landwirtschaft ist Irland eines der wenigen Länder Europas, die speziell auf die Förderung des Recyclings von diesen Kunststoffen ausgerichtet sind. Die Verordnung verpflichtet die Hersteller:innen von Kunststoffen für die Landwirtschaft, sich entweder direkt an der Rücknahme durch Pfand oder dem Recycling zu beteiligen.

    Fazit

    Irland hat ein umfassendes EPR-System implementiert, das mehrere Abfallströme abdeckt. Möchtet ihr nach Irland importieren, solltet ihr euch daher vorab genau informieren, welche Pflichten auf euch zukommen, um mögliche Sanktionen zu vermeiden.

    Unternehmen, die in Irland tätig sind, tragen durch die Einhaltung der EPR-Verpflichtungen aktiv zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft bei. Die Beteiligung am System Repak und anderen EPR-Programmen unterstützt nicht nur die Erreichung nationaler und EU-weiter Umweltziele, sondern auch die Entwicklung innovativer Recycling- und Rücknahmelösungen. 

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    Ihr versendet Produkte in verschiedene Länder der EU? Viele unterschiedliche gesetzliche Anforderungen und Pflichten können das Ganze ziemlich kompliziert machen – aber keine Sorge, wir machen das für euch. Wie? Wir übernehmen mit unserem Lizenzierungsservice per Vollmacht alle Pflichten. Klingt gut? Wir beraten euch gerne.

    Für den Versand nach Deutschland erfüllt ihr eure VerpackG-Pflichten übrigens ganz einfach selbst über Lizenzero.de.

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